Supply Chain Management profitiert von DataSpaces, Mehrwerte müssen aber noch greifbarer werden
26. Jänner 2023, Wien. Interessierte Stakeholder:innen aus dem Feld Supply Chain haben sich erneut im Rahmen eines dataSChare-Workshops zur Erarbeitung der Anforderungen an einen Supply Chain Data Space in Österreich getroffen. Dieser Workshop war der vierte, der nach den Workshops in Wien, Linz und Graz diesmal Online stattgefunden hat. Das Ziel bei dem Online-Workshop einen noch klareren Einblick in die Anforderungen österreichischer Stakeholder:innen an einen solchen DataSpace zu erfassen.
Sind etablierte Systeme und Standards noch ausreichend für die daten-getriebene Zukunft?
Einige Standards sind im Supply Chain Management bereits gut etabliert und erfüllen auch gewisse wichtige Zwecke. Z.B. EDI (Electronic-Data-Interchange) oder ERP-Systeme (Enterprise-Ressource-Planning). Diese können allerdings immer nur 1:1 Verbindungen herstellen. Jene Systeme, die bereits heute 1:n-Anbindungen zulassen, sind allerdings proprietäre Softwaresystem. Hier kann ein DataSpace Abhilfe schaffen und auch neue Potenziale heben, wie z.B. bei Simulationen für Ankunftszeiten, generellen Automatisierungsprozessen (One-Time-Setup) oder in Vorbereitung auf potenzielle rechtliche Herausforderungen (wie z.B. Lieferkettengesetz).
Simple, but efficient – DataSpaces verringern Aufwände bei Supply Chain Management
Generell ist das Feld von Supply Chains grundsätzlich schon recht stark daten-gestützt. Allerdings sind viele der Prozesse aufwändig und komplex, vor allem hinsichtlich der Limitierung auf 1:1 Verbindungen beim Datenaustausch. Der dezentrale, interoperable Ansatz von DataSpaces, vereinfacht Schnittstellen-Aspekte, schafft Optimierungspotenziale bei der Ressourcennutzung (z.B. bei der möglichst maximalen Befüllung von Lieferfahrzeugen) und erhöht die Genauigkeit beim Qualitätsmanagement (durch eine Transparenz über viele Tiers hinweg). Auch im Lagermanagement kann dieser neuartige Ansatz Möglichkeiten schaffen: Durch bessere Datenlage und -nutzung können Lagerauslastungen besser geplant werden und Lagerstaus verhindert werden. Dafür wird es aber in Zukunft essentiell wichtig sein, die Frequenz des Datenaustauschs möglichst hoch zu halten (real time data).
Technologische Innovation braucht Menschen, die sie umsetzen
Die engagierten Stakeholder:innen haben viele Möglichkeiten der Nutzung unterschiedlicher Datentypen diskutiert, wie z.B. Verfügbarkeitsdaten bei Supply Chain Engpässen, Artikelstammdaten zur Systemoptimierung, Emmisionsdaten, etc. Hier ist allerdings für viele Unternehmen noch schwer abzuschätzen, welche Kosten für die Etablierung und Nutzung von DataSpace-Technologien wirklich entstehen. Das stellt derzeit eine Hürde für den Einsatz einer solchen Technologie dar. Zusätzlich herrscht in der Industrie nach wie vor intensives Konkurrenzdenken im Kontext von Daten. Große Bedenken wurden vor allem in Bezug auf Wettbewerbsnachteile durch zu weitgehende Transparenz geäußert. Hier ist wichtig festzuhalten, dass Nutzungs- und Zugangsberechtigungen im Data Space durch Sovereignty by Design adressiert werden.
Die Diskussionen der Workshops werden für die konzeptive Studie zur Realisierung eines Supply Chain Data Space verwertet. Um die Ergebnisse zu konsolidieren, werden die bestehenden Umfrageresultate und aktuell in Durchführung befindende Expert:innen-Interviews in die Workshop-Ergebnisse integriert.
Seien Sie ein Early Mover und machen Sie Ihre Supply Chain fit für das Datenzeitalter.
Das dataSChare-Konsortium plant die reale Umsetzung der vorbereitenden Studie und sucht aktuell Industriepartner:innen für die Umsetzung.
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