Die Fähigkeit, Vertrauen zu schaffen, ist das grundlegendste Konzept eines DataSpaces. Damit Daten einen Mehrwert schaffen, müssen sie fließen und mit anderen Daten interagieren, um diese dann zur Entscheidungsfindung zu nutzen. Diese Interaktion zwischen zwei verschiedenen Einheiten ist erst möglichen, wenn sich gegenseitig vertraut wird. Ohne dieses Vertrauen können Daten nicht sinnvoll genutzt werden und keinen Wert schaffen. DataSpaces sind besonders gut eignet, um die Lücke des fehlenden Vertrauens zwischen den Teilnehmer:innen (z. B. zwischen Wettbewerber:innen) zu schließen.
Attribute und Vertrauensstufen
Wenn Menschen Vertrauen zueinander aufbauen, bewerten sie bewusst oder unbewusst Eigenschaften der anderen Person. Dabei kann es sich um Attribute handeln, die unmittelbar überprüfbar sind (z. B. gesprochene Sprachen), oder um Attribute, die eine externe Behörde zur Überprüfung dieser Attribute benötigen (z. B. ein von einem Land ausgestellter Pass, der Attribute verifiziert, die den/die Inhaber:in als Bürger:in dieses Landes ausweist). Während des Vertrauensaufbaus werden diese Attribute mit einem Regelsatz (Richtlinien) abgeglichen. Ein Vertrauenskontext ist dann hergestellt, wenn eine ausreichende Anzahl von Richtlinien erfüllt ist. Verschiedene Vertrauensstufen werden, je nach der Menge und ausgewerteten spezifischen Attributen, ausgehandelt.
Um Vertrauen in einem DataSpace zu schaffen, wird ein sehr ähnlicher Prozess angewendet. Im ersten Schritt werden die Attribute der Teilnehmer:innen bewertet. Im zweiten Schritt werden diese Attribute mit den Anforderungen, Richtlinien und Regeln des DataSpaces, deren Teilnehmer:innen und einzelner Datenverträge abgeglichen.
Ein DataSpace muss eine Reihe von Regeln und Richtlinien bereitstellen, die festlegen welche Mindestanforderungen an die Attribute erfüllt werden müssen, damit ein:e Teilnehmer:in eines DataSpaces vertrauenswürdig wird. Dies wird durch die Bereitstellung einer DataSpace-Selbstbeschreibung (DataSpace Self-Description, DSSD) erreicht. Die DSSD enthalten die Einzelheiten zu den Richtlinien und ermöglicht neuen Mitgliedern, Attribute in ihrer Teilnehmer:innen-Selbstbeschreibung (Participant Self-Description, PSD) in einem Format anzugeben. Das Format wird idealerweise von der DataSpace Behörde (DataSpace Authority, DSA) verstanden. Daher muss die DSSD auch einen Verweis auf ein semantisches Modell enthalten, das die akzeptablen Richtlinien, ihre Namen, den möglichen Wert und das Format, in dem diese Werte akzeptiert werden, beschreibt.