Die Data Intelligence Offensive begleitet Stakeholder:innen ganzheitlich zum Thema Data Spaces: Von Matchmaking und gemeinsamer Konsortienbildung, über Use Case – Findung und Umsetzung in Design Thinking Workshops, bis hin zur Beratung bezüglich technischer, rechtlicher und wirtschaftlicher Umsetzung z.B. durch die Bereitstellung von Data Management Plänen und Vernetzung mit technischen Providern.

Ein Data Space ist ein digitaler, sicherer Marktplatz für die dezentrale Datenökonomie, in denen Teilnehmer:innen Daten und Algorithmen entlang der europäischen rechtlichen Standards (DSGVO, Data Act, Data Governance Act etc.) organisieren, tauschen & handeln können. Diese rechtlichen Rahmenbedingungen sind durch GAIA-X und International Data Spaces Association (IDSA) in open-source Software, sogenannten Konnektoren implementiert und bilden die Grundlage für ein dezentrales Datenökosystem nach europäischen Werten.

Datenanbieter:innen

Datenanbieter:innen beschreiben ihre Daten und geben diese als Metadaten in den Data Space (Rohdaten bleiben bei Datenanbieter:innen, nur die Beschreibung der Daten wird abgelegt)

Zudem legen Sie Zugriffs- und Nutzungsrechte und ggf. ihre Preise fest.

Daten-Marktplatz

Der Datenmarktplatz ist die Kernfunktionalität des Data Space und fungiert als sichere Handels- und Tauschportal und bietet Funktionen zur Datenverarbeitung und -verwaltung. Die Data Offers (Datenangebote) sind in einem Datenkatalog aufgelistet.

Datennutzer:innen

Datennutzer:innen suchen auf dem Datenmarktplatz nach relevanten Meta-Daten. Nach der Bezahlung erhalten diese die Rohdaten direkt „peer to peer“ aus der Datenquelle des Datenanbieters. Diese werden nun weiterverarbeitet z.B. mittels Vorhersagen oder Visualisierungen und können dem Data Space zur Verfügung gestellt werden.

 

 

Data Spaces bieten mehrere Vorteile, wie zum Beispiel:

  • Sie ermöglichen es, Daten zu teilen, ohne die Kontrolle über sie zu verlieren. 
  • Sie fördern die Zusammenarbeit und Innovation zwischen verschiedenen Partnern. 
  • Sie schaffen Vertrauen und Transparenz in der Datenökonomie. 
  • Sie eröffnen neue Geschäftsmodelle und Wertschöpfungsmöglichkeiten. 

Folgende Data Spaces werden durch DIO begleitet: 

Das Kernprojekt  der DIO ist der Green Data Hub, mit dem Fokus Data4Sustainability:

Die DIO ist laufend dabei neue Use Cases in Zusammenarbeit mit Stakeholder:innen umzusetzen.

Ziel des Projektes Gaia-X ist es, dass Organisationen, Unternehmen sowie Nutzer:innen Daten effizient und ökonomisch verarbeiten und untereinander teilen können, aber dennoch weiterhin die Kontrolle über diese Daten behalten. Damit wird ein Rahmen geschaffen, der fundamentalen europäischen Werten gerecht wird und der weltweit eine faire Chance auf Teilnahme am digitalen Markt ermöglicht. 

DIO ist ein Verein zur Förderung der Datenökonomie und der Optimierung von Datentechnologien in Österreich. Als neutrale Kommunikationsplattform ist DIO die Schnittstelle zwischen Wirtschaft, Forschung und öffentlichen Institutionen. Die DIO will Geschäftsmodelle für den Austausch und die Monetarisierung von Daten nach strengsten ethischen und rechtlichen Maßstäben vorantreiben und fördern.  

Gaia-X ist eine Organisation, die die Richtlinien und Policies definiert, die Organisationen als Orientierungspunkte für den Aufbau von Data Spaces übernehmen können. Die DIO schafft einen Raum für die Unternehmen/Organisationen, die praktischen Projekte nach diesen Richtlinien umzusetzen. 

Eine Data Space-Architektur besteht aus verschiedenen technischen Komponenten, die gemeinsam sicherstellen, dass Daten innerhalb eines Data Spaces transparent, sicher und zuverlässig ausgetauscht oder gehandelt werden könnenEs existiert keine universelle Lösung für die Einrichtung eines Data Spaces, jedoch ist die Einhaltung gemeinsamer Standards unerlässlich, um Interoperabilität zu gewährleisten. Diese Standards werden von Organisationen wie der International Data Space Association (IDSA) und GAIA-X entwickelt. Wesentliche Komponenten eines Data Spaces sind ein Konnektor, eine graphische Benutzerschnittstelle und eine Quell-Speicherressource. Konnektoren sind das technische Bindeglied zwischen (Meta-)Daten, die auf Speicherressourcen abgelegt sind, und der Infrastruktur eines Daten-Ökosystems. Einer der am häufigsten verwendete Konnektor ist der Eclipse Dataspace Connector EDC (open source). Benutzerschnittstellen, die Teilnehmer:innen als Portal für den Datenaustausch/-handel in einem Data Space nützen können sind beispielsweise der EDC Minimal Viable Dataspace (open source), nexyo und T-Systems. Als Quell-/Speicherressource können je nach Kompatibilität verschieden Lösungen zur Anwendung kommen, zum Beispiel Cloud-Services von Amazon Web Services (AWS), Microsoft oder IBM.  

Um an einem Data Space teilzunehmen, wird ein Connector benötigt, der mit den IDS-Standards kompatibel ist. Ein Connector kann entweder selbst entwickelt oder einen bestehenden Connector von einem Anbieter erworben wird. Mitglieder der IDSA werden über aktuelle Entwicklungen informiert und haben die Möglichkeit an der Gestaltung der Standards mitzuwirken.  

1) Prüfung, ob und welche Daten bereitgestellt werden können: Zunächst ist intern zu prüfen, ob die Bereitstellung der Daten, die im Data Space geteilt werden sollen, rechtlich zulässig ist. Sofern personenbezogene Daten involviert sind, sind die datenschutzrechtlichen Vorgaben (insbesondere DSGVO) einzuhalten und ggf. die internen Prozesse anzupassen. Bei nicht-personenbezogenen Daten ist zu prüfen, ob man die erforderlichen Nutzungs-/Verwertungsrechte hat, um die Daten anderen bereitzustellen (z.B. sind es „eigene“ Daten oder von Dritten?). Außerdem ist zu klären, ob es sich bei den Daten möglicherweise um Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse handelt und falls ja, wie deren Schutz im Fall der Bereitstellung gewährleistet werden kann (z.B. aufgrund entsprechender vertraglicher Vereinbarungen mit den Datennutzern). Je nach konkretem Fall und Unternehmen/Organisation können auch zusätzliche Rechtsbereiche bei dieser internen Prüfung relevant sein (z.B. Arbeitsrecht bei der Bereitstellung von Daten im Mitarbeiterkontext).

2) Prüfung der Bedingungen des Data-Space-Bereitstellers: Sobald geklärt ist, welche Daten unter welchen Umständen bereitgestellt werden können, sollte man die Nutzungsbedingungen des jeweiligen Data-Space-Bereitstellers prüfen, insbesondere, ob diese für die geplante Bereitstellung geeignet sind. Durch den Beitritt zu einem Data Space schließt nämlich grundsätzlich jeder Teilnehmer des Data Spaces auch ein Vertragsverhältnis mit dem Data Space Bereitsteller ab. In dem Zusammenhang kann ggf. relevant sein, ob bzw. inwiefern ein Support besteht und welche sonstigen Vorteile der konkrete Data-Space-Bereitsteller zu anderen Anbietern hat (z.B. leichte Zugänglichkeit/Implementierung, gute Usability, große User-Base, etc.). Sofern ein Data-Space-Bereitsteller auch ein Datenvermittlungsdienst im Sinne des Data Governance Act ist, sind vom Data-Space-Bereitsteller gewisse gesetzliche Vorgaben grundsätzlich ab 24. September 2023 einzuhalten, welche die Nutzer des Data Space zusätzlich absichern.

3) Prüfung der Bedingungen für die Bereitstellung der Daten an Datennutzer: Besonders wichtig sind schließlich in diesem Kontext auch die Regelungen zur Datenbereitstellung zwischen Datenbereitsteller und Datennutzer: Um einem Datennutzer Daten bereitzustellen, muss grundsätzlich zwischen Datenbereitsteller und Datennutzer ein Vertrag abgeschlossen werden. In diesem Vertrag werden üblicherweise die Details der Datenbereitstellung geregelt (z.B. Preis/Entgelt für Daten, welche konkreten Daten werden zu welchen Bedingungen bereitgestellt, wie oft erfolgt eine Bereitstellung, was darf der Datennutzer mit den Daten machen, etc.) geregelt. Data-Space-Bereitsteller können in ihren Nutzungsbedingungen auch regeln, ob bzw. unter welchen Umständen solche Verträge zwischen den Teilnehmern des Data Space zustande kommen können. Alternativ ist es auch denkbar, dass der Vertragsabschluss völlig ohne eine Mitwirkung des Data Space Bereitstellers erfolgt. Zwischen diesen beiden Modellen sind auch „Mischmodelle“ denkbar. Generell ist bei vorgegebenen Bedingungen zu klären, ob diese für den jeweiligen Datenbereitsteller passen oder ob Abänderungen möglich sind.

Das DIO-Netzwerk wächst stetig. Es besteht aus datenproduzierenden, datenverarbeitenden und datennutzenden Stakeholdern, die gemeinsam an der Etablierung eines nachhaltigen Datenmarkts arbeiten, sich dadurch weiterentwickeln und Vorteile daraus ziehen.

Weitere Informationen zu unserem Netzwerk finden Sie hier.

Data Spaces können in verschiedenen Branchen und Bereichen eingesetzt werden, wie zum Beispiel: 

  • Industrie 4.0: Data Spaces können die Vernetzung und Optimierung von Produktionsprozessen unterstützen, indem sie den Austausch von Maschinendaten, Qualitätsdaten, Logistikdaten usw. ermöglichen. 
  • Gesundheit: Data Spaces können die medizinische Forschung und Versorgung verbessern, indem sie den Zugang zu Gesundheitsdaten wie Patientenakten, klinischen Studien, Genomdaten usw. erleichtern. 
  • Mobilität: Data Spaces können die Mobilitätsdienste und das Verkehrsmanagement verbessern, indem sie einen souveränen Austausch von Verkehrsdaten, Fahrzeugdaten, Standortdaten usw. ermöglichen. 

Weitere Data Spaces sind unter IDSA zu finden.