Die Initiative GAIA-X hat es sich zum Ziel gesetzt, eine föderierte offene Dateninfrastruktur basierend auf europäischen Werten zu schaffen. Im Fokus stehen unter anderem Daten- und Cloud-Souveränität. Nun gilt es, eine GAIA-X Architektur für die gemeinsame Nutzung von Daten zu entwerfen, die Standards für die gemeinsame Nutzung von Daten und Best-Practice Werkzeuge enthält.

Welche Anforderungen will die GAIA-X Architektur erfüllen?

  • Interoperabilität von Daten und Diensten: Mehrere Systeme / Dienste sind in der Lage, Informationen auszutauschen und die ausgetauschten Informationen wechselseitig zu nutzen.
  • Portabilität von Daten und Diensten: Daten werden in einem standardisierten Protokoll beschrieben, welches die Übertragung und Verarbeitung ermöglicht. Das erhöht den Nutzen der Daten als strategische Ressource. Dienste können damit ohne signifikante Änderungen oder Anpassungen überführt werden. Durch die Standardisierung haben sie so ein ähnliches Quality of Service (QoS).
  • Souveränität über Daten: Die Teilnehmer*innen behalten die absolute Kontrolle und Transparenz, was mit ihren Daten passiert. Bei GAIA-X gilt es, die Datenschutzbestimmungen der EU zu erfüllen.
  • Sicherheit und Vertrauen: GAIA-X setzt auf Sicherheitstechnologie, um jede*n Teilnehmer*in und jedes System des GAIA-X-Ökosystems zu schützen (= security-by-design). Dafür ist ein Identitätsmanagementsystem mit gegenseitiger Authentifizierung und selektiver Offenlegung notwendig, um ein sicheres digitales Ökosystem zu fördern, ohne auf die Autorität eines einzelnen Unternehmens oder einer Regierung zu bauen.

Nach welchen Prinzipien soll GAIA-X funktionieren?

  • Föderation: GAIA-X spezifiziert föderierte Systeme aus unabhängigen Einheiten, die durch einen festgelegten Satz von Standards, Rahmenwerken und rechtlichen Regeln verbunden sind.
  • Dezentralisierung: Das Föderationsprinzip unterstützt die Dezentralisierung und Verteilung innerhalb eines Netzwerks von GAIA-X-Teilnehmer*innen.
  • Offenheit: GAIA-X soll ein offenes Ökosystem sein, d.h. jede*r, der*die sich an die GAIA-X-Prinzipien hält, ist in der Community willkommen. Weiterhin wird die Spezifikation und Dokumentation der GAIA -X Technologien und Architekturen offen zugänglich sein. Es ist klar, dass sich diese Technologien weiterentwickeln werden und daher ist GAIA-X offen für zukünftige Innovationen und Standards.
  • Transparenz: Die technische Steuerung und die Roadmap von GAIA -X sind öffentlich zugänglich. Die Technologieauswahl wird so getroffen, dass die Verbreitung von kollaborativ erstellten Artefakten unter Open-Source-Lizenzen gefördert wird.

Mehr zu den aktuellen GAIA-X Entwicklungen können Sie in dem kürzlich veröffentlichten Dokument „GAIA-X Architecture“ nachlesen, in dem Sie auch ein Glossar und viele weitere Informationen finden.