Nachbericht – 2. Deep Dive into Data Workshop für Antragsteller*innen im Rahmen der IKTdZ-Ausschreibung 2020

Das nationale Förderprogramm IKT der Zukunft 2020 des BMK und der FFG sucht nach nachhaltigen und innovativen F&E-Kooperationsprojekten verschiedener Schwerpunkte. Die Einreichung eines Data Management Plans (DMP) ist bei einigen Schwerpunkten verpflichtend. Zur Erstellung eines DMP bot der Workshop Deep Dive into Data, den die DIO am 22. Februar 2021 für die Antragsteller*innen abhielt, eine umfangreiche Hilfestellung.

DMPOnline und Best-Practices eines DMP

Nach begrüßenden Worten seitens Lisbeth Mosnik (BMK) stellte Ana Almansa (FFG) die IKT der Zukunft Ausschreibung 2020 vor. Als DIO Data Stewart unterstützt Axel Quitt bei der Ausarbeitung von Data Management Plänen. Einleitend gab er einen Überblick über das Tool DMPonline und betonte, dass ein DMP ein Werkzeug und keinesfalls eine Zusatzbelastung sei. Es handele sich um einen Leitfaden, der den Einreichungsprozess begleite. Im Anschluss führte er durch zwei Panel-Diskussionen, die Best-Practices im Umgang mit Datenmanagementplänen sowie rechtliche und ethische Rahmenbedingungen der Datennutzung in den Fokus stellten.

Best Practices, Vorteile und Fallen

Barbara Sánchez (TU Wien) gab vor den Diskussionen einen kurzen Einblick in den Nutzen von DMPs. Sie rief dazu auf, DMPs als nützliches Element zu sehen, das auf strukturierte Weise durch ein Forschungsprojekt führt. Wichtige Fragestellungen und Spannungsfelder können so gleich zu Beginn geklärt werden, was gerade in rechtlichen und wirtschaftlichen Bereichen von Vorteil sein kann.

Als Fallstricke identifiziert Sánchez unter anderem die Bereiche Documentation/Data Quality und Legal/Ethical, die auch in den Diskussionen im Anschluss nochmals aufgegriffen wurden. Beispielsweise wird Meta-Daten oft zu wenig Beachtung geschenkt. Auch auf rechtlicher/ethischer Ebene gibt es oftmals Unsicherheiten hinsichtlich der Nutzungsrechte oder der (Weiter-)Verwendung der erhobenen Daten. Hier bieten DMP Vorlagen geeignete Fragensammlung zur Adressierung dieser Themen.

Erfahrungen mit Data Management Plänen

An der ersten der beiden Panel-Diskussionen teilten Barbara Sánchez (TU Wien), Bert Utermark (Trusted Data Analytics), Andreas Huber (nexyo), Johannes Scholz (TU Graz), Gerlinde Leichtfried (dataspot), Bernhard Peischl (AVL List GmbH), Andrea Geyer-Scholz (Smart Cities Consulting) und Stefan Edelmayer (SPAR Business Services GmbH) ihre Erfahrungen in der Arbeit mit DMP oder ähnlichen Konstrukten aus der Praxis.

Die Diskutant*innen waren sich einig, dass Daten Management Pläne gerade im Bereich Datenumgang, -clusterung und -sichtung sehr hilfreich und sinnvoll sein können. Auch der Meta-Datenbeschreibung wurde im Panel eine große (und wachsende) Bedeutung zugesprochen. Wolle man die Daten bestmöglich und bestenfalls auch langfristig nutzen, dann müssen klare Definitionen und Beschreibungen vorhanden sein – auch, wenn dieser Schritt oft sehr arbeitsintensiv sei.

Recht und Ethik

An der Panel-Diskussion zu rechtlichen und ethischen Rahmenbedingungen beteiligten sich Susanne Zach (Ernst & Young Management Consulting GmbH), Gerhard Laga (Wirtschafskammer Österreich) und Andreas Böcskör (Schöller-Bleckmann Oilfield Equipment AG). Inhalte, die die Diskussion begleiteten waren u. a. die Frage nach dem Eigentum der Daten und der Form der Datenverwendung.

Die Diskutant*innen plädierten für klare Regelungen – nicht nur auf einer allgemeinen rechtlichen Ebene, sondern auch unternehmensintern. Ein weiteres Thema war die Motivation, Daten zu teilen. Den Data-Ownern fehlt oftmals das Wissen, was mit ihren Daten geschieht. Hier würde Transparenz helfen. Auch diese Aspekte können mithilfe eines DMP klarer dargestellt werden. Dafür sollte zu Beginn des Projekts beispielsweise festgehalten werden, welche Zugriffe gewährt werden (können), in welcher Regelmäßigkeit Daten veröffentlicht werden, welche Risiken entstehen und wie diese minimiert werden können.

Zum Nachlesen und Nachhören

Falls Sie den Workshop verpasst haben, können Sie hier alle Folien nachlesen. Der gesamte Workshop wurde zudem aufgezeichnet und steht Ihnen natürlich kostenfrei zur Verfügung.