Nachbericht – Data Management Workshop im Rahmen der IKTdZ-Ausschreibung 2020
Die Ausschreibung 2020 zum IKT der Zukunft läuft noch bis zum 15. März 2021. Eingereicht werden kann diesmal in den Bereichen „Datengetriebene Technologien“, „Interdisziplinäre IKT für Resilienz und Distancing“ und „Datenkreise“. Ein Data Management-Plan ist bei allen Schwerpunkten in der Einreichung verpflichtend. Doch hier ist es noch notwendig, einen einheitlichen und für die Einreichung in diesem Programm erforderlichen Wissenstand herzustellen. Entsprechend veranstaltet die DIO im Auftrag des BMK und der FFG eine Data Management Workshop-Reihe für alle Personen und Organisationen, die an einer Einreichung zum IKT der Zukunft Call interessiert sind.
Apell zum bewussten und sinnvollen Umgang mit Daten
Am 19. Jänner fand der 1. Workshop zum Data Management statt. Lisbeth Mosnik, die den Workshop stellvertretend für das BMK eröffnete, unterstrich die Wichtigkeit des bewussten und sinnvollen Umgangs mit Daten. Ziel des Workshops war es, Teilnehmende mit dem richtigen Know-how in Bezug auf Data Management und Data Governance für die Einreichung der IKT der Zukunft Ausschreibung 2020 auszustatten. Die Vielfältigkeit dieser Thematik wurde auch durch die Diversität der Vortragenden und ihre Schwerpunkte betont.
Data Governance: Von Daten und Datenströmen
DIO-Präsident Günther Tschabuschnig legte den Fokus auf Data Governance und gab in seiner umfassenden Präsentation einen ersten tieferen Einblick in das breite Spektrum des Data Managements. So müssen beispielsweise nicht nur die Zugriffs- und Verwendungsberechtigungen klar geregelt sein, auch die Archivierung und Speicherung von Daten und natürlich auch der Metadaten muss klaren Richtlinien folgen. Als Beispiel nannte er die DSGVO. Weiters betonte Tschabuschnig, dass die Steuerung und Lenkung der Daten und Datenströme entscheidend sind, die Datenqualität aber immer abhängig vom jeweiligen Anwendungsfall zu betrachten ist. Hier sind z.B. Datenkurator*innen zu erwähnen, die Daten auf Fachabteilungen zuschneiden und individuelle Lösungen für Datensätze ausfindig machen. Data Literacy als Überbegriff kennzeichnet das Fachwissen dazu, um sachgerecht mit Daten umzugehen, sie zu interpretieren und zu kuratieren.
Open Data Initiative – 10 Jahre Open Data in Wien
Brigitte Lutz ist Data Governance Koordinatorin der Stadt Wien und DIO-Vize-Präsidentin. In beiden Funktionen vermittelt sie den Grundtenor: Daten sind als Wert der Organisation zu sehen.
In ihrer Präsentation gab Lutz vertiefende Einblicke in die Data Excellence Strategie der Stadt Wien: „Wir verfolgen das Leitprinzip „Open by default“, um als öffentlich klassifizierte Daten grundsätzlich als Open Data offen und frei zur Verfügung zu stellen.“ Merkmale von Open Data sind neben der Ausstattung mit Metadaten auch deren Maschinenlesbarkeit und niederschwellige Lizenzen. Die Stadt Wien adressiert mit ihrer Strategie nicht nur die Öffentlichkeit, sondern auch Mitarbeiter*innen und Führungskräfte. Ein gutes Datenmanagement unterstützt einen ausgiebigen und wichtigen Wissenstransfer. Generell empfiehlt Lutz, bei der Datenstrategie die Unternehmensvision immer vor Augen zu haben, denn auch das Data Management sollte immer der gesamten Unternehmensstrategie folgen: Daten unterstützen Innovationen.
Die Open Data Initiative will hin zu einer offenen Verwaltung, um einen Nutzen für die Bevölkerung, die Wirtschaft und die Wissenschaft zu schaffen. Datentransparenz, Partizipation und Kollaboration spielen hier gleichermaßen mit. Denn auch die gesellschaftliche Teilhabe wird durch einen offenen und sicheren Umgang mit Daten unterstützt.
Data Management „Grundlagen“ auf hohem Niveau
Axel Quitt (Enginyra) wird als DIO-Data Steward allen einreichenden Organisationen und in Folge allen zugelassenen Konsortien im IKT der Zukunft-Call mit seinem umfassenden Expertenwissen bei Fragen rund um das Thema Data Management zur Verfügung stehen.
Im Workshop stellte er zunächst die Zusammenhänge zwischen Datenökonomie und Datenmanagement dar und widmete sich im Hauptteil dem Datenmanagement-Plan (kurz: DMP). Obwohl eine Verpflichtung zur Erstellung und kontinuierlichen Weiterentwicklung des Datenmanagement-Plans für die Konsortien besteht, soll dieser keine bürokratische Hürde darstellen, sondern als professionelles Werkzeug eingesetzt werden.
Einer der großen Vorteile des DMP ist, dass er Konsortien, die sich ja aus unterschiedlichen Organisationen zusammenfinden, eine Struktur und eine Grundlage für die Arbeitsvereinbarung im folgenden Projekt bereitstellt. Diese Arbeitsvereinbarung beginnt mit der Festschreibung der gemeinsamen Vision des Projekts und hält auch die gemeinsam identifizierten Stakeholder, die auf das Projekt einwirken, sowie die Umweltparameter fest. Zudem regelt er Zusammenarbeit auf den Daten, inklusive auch wichtiger rechtlicher Fragestellungen wie Verwendungsrechte.
Axel Quitts Tipps aus der Praxis betrafen Möglichkeiten zum Vorgehen in der Stakeholder-Analyse, eine besonders intensive Auseinandersetzung mit der gemeinsamen Vision, der Darstellung eines Praxisbeispiels und Links auf Vorlagen.
Sie haben den Workshop verpasst? Hier geht es zum Recording.
Hier auch die PPT-Folien:
Günther Tschabuschnig – Data Stewardship
Brigitte Lutz – Data Strategy und Open Data
Es geht weiter beim interaktiven Deep Dive into Data-Workshop am 27. Jänner 2021 @ 9.00-11.00 Uhr
Am 22. Februar 2021 @09.00-11.00 Uhr findet dieser Workshop für Antragsteller*innen ein zweites Mal statt.